Wie erwartet geht die Bautätigkeit in Österreich dramatisch zurück. Laut einer aktuellen Auswertung der Statistik Austria wurden im Jahr 2023 nur noch knapp 46.600 Wohneinheiten baubewilligt. Das waren um 27 Prozent bzw. 17.600 weniger als 2022, und das bedeutet auch einen neuen Negativrekord seit Beginn der Aufzeichnungen der Statistikbehörde im Jahr 2010. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2017 fehlen gleich 46 Prozent auf die damals 86.300 baugenehmigten Wohneinheiten.

Nach den Boom-Jahren des letzten Jahrzehnts geht es nun mit der Wohnbautätigkeit stark bergab (im Bild: Wohnbauten in Wien-Donaustadt).
Putschögl

"Nachdem sich bereits 2020 erste Bremsspuren im Bauboom abgezeichnet hatten, ist die Wohnbautätigkeit 2023 auch aufgrund des Anstiegs der Kreditzinsen und strengerer Standards bei der Kreditvergabe auf den Tiefpunkt seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2010 gefallen", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Für 2010 weist die Statistik etwas mehr als 52.000 Wohneinheiten aus.

Meiste Genehmigungen in Wien

Ein weiterer Blick zurück zeigt, dass zuletzt in den 2000er-Jahren so wenige Wohneinheiten in Österreich baubewilligt wurden; laut "Österreichischem Wohnhandbuch" gab es zwischen 2000 und 2009 nie mehr als 45.000 genehmigte Wohneinheiten. Im Jahrzehnt davor, in den 1990er-Jahren, waren es fast durchwegs zwischen 50.000 und 70.000.

Von den genau 46.565 zum Bau zugelassenen Wohneinheiten 2023 sind 11.133 (24 Prozent) als Ein- und Zweifamilienhäusern genehmigt worden. 23.748 Genehmigungen (51 Prozent) betrafen Mehrparteienhäuser, fast ebenso viele Baubewilligungen (11.476) wurden für An-, Auf- und Umbautätigkeiten in bestehenden Gebäuden erteilt. Diese in bestehenden Gebäuden bewilligten Wohneinheiten machten rund ein Viertel aller Baugenehmigungen aus.

Die meisten Baubewilligungen für Wohnungen wurden in Wien erteilt, nämlich 10.545. Allerdings fehlten hier wie schon seit Beginn der Aufzeichnung der Statistik Austria die Daten über An-, Auf- und Umbauten. In den oben genannten Zahlen aus dem Wohnhandbuch sind diese als Schätzung enthalten. Oberösterreich lag mit 8.291 auf Rang zwei, gefolgt von Niederösterreich mit 7.611.

Um den Wohnbau anzukurbeln, wurde von der Bundesregierung zuletzt, wie berichtet, ein Wohnbaupaket geschnürt. Bis zu ersten Fertigstellungen aus diesem Konjunkturpaket wird es aber noch dauern. (mapu, 24.4.2024)