Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hält an einer Privatuniversität für Medizin im Südburgenland fest – um zu gewährleisten, dass die medizinische Versorgung im Land auf lange Sicht gesichert ist. Das sagte er am Donnerstag in der Fragestunde vor der Landtagssitzung. Ursprünglich war eine solche Universität als Standort der Danube Private University Krems (DPU) im Burgenland geplant.

Hans Peter Doskozil
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) will landeseigene Privat-Uni für Medizin.
APA Helmut Fohringer

Im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass bereits 2021 der Medizin-Master an der DPU nicht reakkreditiert wurde, wogegen die Uni allerdings Beschwerde einlegte, das Verfahren läuft noch. Wie der Kurier kürzlich berichtete, hat die DPU nun auch die bisherige Kooperation mit dem Land Burgenland aufgekündigt: In deren Rahmen finanziert das Burgenland jährlich 55 Studienplätze an der DPU, im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten, nach dem Abschluss fünf Jahre im Burgenland ärztlich tätig zu sein. Für jene, die ihr Studium schon begonnen haben, hat das nunmehrige Vertragsende zwar keine Konsequenzen, es werden aber künftig keine neuen Studienplätze für burgenländische Stipendiaten ausgeschrieben, ursprünglich war das Modell bis 2027 geplant.

Angesichts dieser Probleme will Doskozil nun eine Privatuniversität für Medizin im Alleingang aufstellen. Nach der Joseph-Haydn-Privathochschule, die erst vor kurzem ihren Betrieb aufnahm, wäre das eine weitere Hochschule des Landes Burgenland.

Standort noch nicht fix

Ursprünglich hätte der Standort der DPU an der FH Pinkafeld errichtet werden sollen. In der Fragestunde am Donnerstag sagte Doskozil, dass aktuell noch nicht feststehe, ob die Privat-Uni in Pinkafeld – und damit in der Nähe zum neuen Krankenhaus Oberwart – oder gleich direkt in Oberwart errichtet werden wird. Innerhalb von drei Jahren, sagte Doskozil, sollen alle Genehmigungen für die Studiengänge vorliegen. (Guido Gluschitsch, 25.4.2024)